
Was sind die Unterschiede zwischen einem B1-Visum, einem B2-Visum und einem B1/B2-Visum für die Vereinigten Staaten?
Die B-Visa lassen sich in drei Kategorien einteilen, nämlich B1-Visum, B2-Visum und das kombinierte B1/B2-Visum. In der Folge erläutern wie Ihnen die Unterschiede zwischen den verschiedenen Besuchervisa und ihre jeweiligen Merkmale.
Zunächst geht es um das B1-Visum. Das B1-Visum ist ein Visum, das sich speziell an Geschäftsreisende richtet. Wenn man aus geschäftlichen Gründen in die USA reist, um dort beispielsweise einen Kunden zu treffen oder ein Seminar zu besuchen, beantragt man ein B1-Visum. Mit diesem Visum kann man zu diversen Zwecken in die USA reisen. Einige Beispiele:
- Zum Beispiel um eine Marktstudie durchzuführen und den amerikanischen Markt zu analysieren.
- Oder um dort eine Investition zu tätigen beziehungsweise bestehende Investitionspläne umzusetzen.
- Es ist möglich, Geschäftskontakte zu knüpfen, Verträge abzuschließen, ein Unternehmen zu vertreten oder Aufträge entgegenzunehmen.
- Man kann an Konferenzen, Meetings und Seminaren teilnehmen beziehungsweise Messen und Ausstellungen besuchen.
- Das Visum ist auch für Angestellte eines amerikanischen Unternehmens gedacht, um Kunden, potenzielle Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner zu besuchen.
Das B1-Visum hat jedoch auch Grenzen, denn es ist nicht möglich, damit auf amerikanischem Boden einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen; dafür benötigt man ein spezielles Arbeitsvisum (H1B). Insofern dürfen Sie während des gesamten Aufenthalts in den USA keinerlei Vergütung von einem amerikanischen Unternehmen beziehen.
Kommen wir nun zum B2-Visum. Dieses wird für Urlaubsreisen oder medizinische Behandlungen in den Vereinigten Staaten genutzt. Mit dieser Art von Visum reisen Sie demzufolge in die USA, um dort Urlaub zu machen, eine bestimmte Veranstaltung zu besuchen oder eine medizinische Behandlung durchführen zu lassen. Es wird darüber hinaus von Reisenden genutzt, um Verwandte oder Nahestehende zu besuchen, die dauerhaft in den USA leben. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass ein B2-Visum besonders für die folgenden Aufenthalte in den Vereinigten Staaten gilt:
- Für Urlaubsreisen, um Städte, Naturlandschaften, historische Stätten oder Monumente zu besichtigen.
- Für Besuche bei Freunden oder Familienangehörigen, die in den USA leben.
- Für den Besuch kultureller oder sportlicher Veranstaltungen in den USA bzw. die Teilnahme an solchen Veranstaltungen, sofern man dies als Amateur und nicht als Profi tut.
- Für medizinische Behandlungen, Operationen oder sonstige Aufenthalte in einem amerikanischen Krankenhaus.
Was das B2-Visum angeht, sollte man wissen, dass man damit während der Dauer des Aufenthalts weder arbeiten oder einer beruflichen Tätigkeit auf amerikanischem Boden nachgehen, noch eine Vergütung eines amerikanischen Unternehmens beziehen kann.
Was die dritte Art des B-Visums angeht, also das B1/B2-Visum, so ist dies, wie der Name bereits andeutet, ein Visum, das die Merkmale der beiden Visa B1 und B2 kombiniert. Mit diesem B1/B2-Visum kann man also Reisen zu allen oben angeführten Zwecken unternehmen.
Vorgehensweise, um ein B1-Visum, ein B2-Visum oder ein B1/B2-Visum zu beantragen?
Nachdem Sie nun die Unterschiede zwischen den Visa B1 und B2 sowie dem Kombivisum B1/B2 für die USA-Reise kennen, erfahren Sie in der Folge mehr darüber, was Sie tun müssen, um diese Art der Reisegenehmigung zu erhalten.
Um ein B-Visum (Besuchervisum) für eine Urlaubs- oder Geschäftsreise bzw. einen medizinischen Aufenthalt zu beantragen, füllt man das offizielle Formular DS-160 aus. Früher musste man den Antrag persönlich in einer Vertretung der Vereinigten Staaten in Deutschland (Konsulat oder Botschaft) stellen, seit einigen Jahren ist es jedoch möglich, das Formular online auf einer speziellen Website (beispielsweise auf der, die wir Ihnen unten empfehlen) auszufüllen.
In dieses Formular trägt man dann spezifische Informationen zur Identität und den Gründen für die Reise in die Vereinigten Staaten ein. Die Angaben werden anschließend vom konsularischen Dienst der Botschaft der Vereinigten Staaten im Wohnsitzland des Antragsstellers geprüft. Die Mitarbeiter dort entscheiden, ob sie das famose Visum erteilen oder nicht. Beim Ausfüllen des Formulars und bei der Beantwortung der Fragen sind größte Sorgfalt und Aufrichtigkeit notwendig.
Nach dem Ausfüllen und Übermitteln des Antragsformulars wird jeder Antragsteller in einem zweiten Schritt zu einem obligatorischen Gespräch eingeladen. In diesem Gespräch geht der Beamte auf die angegebenen Antworten ein und vertieft diese gegebenenfalls mit zusätzlichen Fragen, um so den Antrag einer gründlichen Überprüfung zu unterziehen.
Welche Dokumente und Nachweise muss man dem Antrag für ein B1/B2-Visum beifügen?
Nachdem Sie nun wissen, wie die Beantragung eines B1-, B2- oder B1/B2-Visums abläuft, sehen wir uns genauer an, welche Dokumente und Nachweise man mit dem Antrag einreichen muss.
Diese zusätzlichen Nachweise sollen die amerikanischen Behörden davon überzeugen, dass Sie nicht die Absicht haben, sich definitiv auf amerikanischem Hoheitsgebiet niederzulassen bzw. illegal in das Land einzuwandern.
Zu diesem Zweck ist es ratsam, zum Gesprächstermin alle Dokumente mitzunehmen, die nachweisen, dass Sie eine feste Bindung zu Ihrem Wohnsitzland haben. Als Nachweise kommen beispielsweise ein Familienbuch oder eine Heiratsurkunde in Frage, mit der man eine Ehe bescheinigt, ein Testat über Immobilieneigentum, ein Arbeitsvertrag, kurz alle Dokumente, die darauf hindeuten, dass Sie sich nicht allzu lange im Ausland aufhalten werden und keine Absicht haben, Ihr Wohnsitzland dauerhaft zu verlassen.
Möglicherweise verlangt man von Ihnen auch Bescheinigungen über den Zweck der Reise, z. B. eine Rechtfertigung für die Geschäftsreise bzw. die medizinische Behandlung oder eine Unterkunftsbescheinigung der Person, die Sie in Amerika besuchen. Aus Gründen der Vorsicht und um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, sollten Sie alle derartigen Schriftstücke zum Gespräch mitnehmen. Dann haben Sie die besten Chancen, dass das Visum genehmigt wird.
Nachfolgend noch ein besonderer Hinweis zum Foto, das man dem Visumantrag beifügen muss. Wenn Sie ein B1-, B2- oder B1/B2-Visum beantragen, haben Sie die Möglichkeit, ein Passfoto direkt hochzuladen, anstatt es in Papierform einzusenden. Sollten beim Hochladen des Fotos Probleme auftreten, so hindert dies nicht daran, den Visumantrag trotzdem zu stellen, denn Sie können diese Etappe überspringen. Da das Passfoto jedoch zwingend zum Visumantrag gehört, dürfen Sie nicht vergessen, es zum Interview mitzunehmen. Achten Sie zudem darauf, dass das Passfoto den gesetzlichen Vorschriften hinsichtlich Größe, Kopfposition usw. entspricht. Diese Kriterien müssen zwingend eingehalten werden, ansonsten wird der Visumantrag abgelehnt.
Wie viel kostet ein amerikanisches B1- oder B2-Visum?
Gehen wir nun auf einen Punkt ein, der Sie zweifellos interessiert, nämlich die Frage, wie viel ein solcher Antrag für ein USA-Visum kostet. Wie für nahezu alle administrativen Formalitäten fallen Gebühren an, die man zunächst bezahlen muss, um dieses wertvolle Dokument zu erhalten, das die Grundlage für eine legale Einreise in die Vereinigten Staaten darstellt.
Dieser Betrag dient dazu, die Kosten für die Prüfung des Dossiers, die Durchführung des persönlichen Gesprächs (auf das wir in der Folge noch näher eingehen) sowie die eigentliche Ausstellung des Visums zu decken. Es ist daher nur logisch, dass die Formalität kostenpflichtig ist.
Was den genauen Preis angeht, so hängt dieser zum Teil von der Website ab, auf der man den Antrag stellt. Die Unterschiede von einer Website zu anderen sind jedoch nicht sehr hoch. Im Durchschnitt müssen Sie 150 bis 200 $ für den Antrag für ein B1- oder B2-Visum bezahlen.
In der Folge erfahren Sie, dass es durchaus seriöse Websites gibt, die ein solches Visum für einen akzeptablen Preis anbieten. Insofern sollten Sie darauf achten, für welchen Anbieter Sie sich entscheiden, um ein B-Visum zu beantragen.
Die Bezahlung der Gebühren erfolgt direkt online mit Kreditkarte. Selbstverständlich wird dieser Vorgang auf einem sicheren Server abgewickelt, sodass kein Risiko durch Betrüger oder Hacker besteht. Nach der Bezahlung erhält man eine Zahlungsbestätigung, die sorgfältig aufbewahrt werden sollte, da man diese beim persönlichen Gespräch vorweisen muss.
Wie läuft das Interview für ein B-Visum ab? An was muss man denken?
Viele Reisende, die ein B-Visum (Besuchervisum) für eine USA-Reise beantragen, stellen sich Fragen darüber, wie das verbindliche persönliche Interview, das man vor dem Erhalt der Reisegenehmigung absolvieren muss, genau abläuft. Nachfolgend einige Informationen, damit Sie in diesem Punkt klarer sehen und gut vorbereitet zum Gespräch erscheinen.
Zur Erinnerung: Der erste Schritt für den Visumantrag besteht darin, online das offizielle Formular auszufüllen. Solange dieses Formular nicht eingereicht wurde, kann man keinen Gesprächstermin für das Interview vereinbaren. Die Terminvereinbarung für ein solches Interview erfolgt online, gegebenenfalls auch telefonisch. Auf diese Weise vereinbaren Sie die genaue Zeit für dieses Gespräch.
Vor dem Termin sollten Sie die notwendigen Unterlagen zusammenstellen, die für das Dossier nützlich sind. Dies können, wie oben erwähnt, bestimmte Nachweise wie das Familienbuch, ein Bankkundenausweis, ein Arbeitsvertrag, die drei letzten Gehaltsabrechnungen, andere Einkommensnachweise (z. B. Rentenbescheide) oder sogar die Bescheinigung der Reiseversicherung (sofern Sie eine abgeschlossen haben) sein. Andere Dokumente (z. B. Nachweis über Immobilieneigentum, Bescheinigung über Mietzahlungen) sind möglicherweise ebenfalls sinnvoll.
Zusätzlich zu diesen Belegen, die man von Ihnen während des Gesprächs unter Umständen verlangt oder die Ihnen dabei helfen, Ihren Antrag zu untermauern, dürfen Sie nicht vergessen, Dokumente wie beispielsweise Ihren Reisepass mitzunehmen. Es erübrigt sich zu erwähnen, dass dieser zum Zeitpunkt der Antragstellung und darüber hinaus bis zum Ende des geplanten Aufenthalts in den Vereinigten Staaten gültig sein muss. Nehmen Sie einen an Sie adressierten Rückumschlag, einen Ausdruck der Bestätigung über die Absendung des Visumantrags sowie einen Nachweis über die Onlinezahlung der Bearbeitungsgebühren mit.
Lassen Sie sich vom Gedanken an das Gespräch nicht stressen oder gar in Angst versetzen. Im Grunde genommen handelt es sich dabei um eine reine Formalität, mit der die Antworten und Angaben im Onlineantrag noch einmal überprüft werden. Allerdings sollten Sie pünktlich zum Interviewtermin erscheinen und ihn vor allem nicht vergessen, denn in der Regel ist es schwierig, kurzfristig einen neuen Termin zu bekommen.
Nach dem Gesprächstermin erhalten Sie innerhalb einiger Tage (maximal einiger Wochen) den Bescheid auf Ihren Antrag.
Was ist der Unterschied zwischen ESTA und dem B2-Visum?
Sie wissen vielleicht, dass es neben einem B-Visum noch eine andere Reisegenehmigung gibt, mit der man aus privaten oder geschäftlichen Gründen in die Vereinigten Staaten reisen kann. Es handelt sich dabei um das elektronische System für visumfreies Reisen ESTA. Der Antrag einer solchen Reisegenehmigung geht wesentlich schneller als der Antrag für ein herkömmliches Visum, allerdings kommt ESTA nur in ganz spezifischen Fällen zur Anwendung; demzufolge müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Ein Überblick:
Zunächst muss man zwingend in einem der Mitgliedsländer des Systems wohnen. Deutschland, Österreich und die Schweiz gehören dazu. Man muss also seinen dauerhaften Hauptwohnsitz in einem dieser Länder haben und einen vom entsprechenden Land ausgestellten Reisepass besitzen.
Damit man diese elektronische Reisegenehmigung für die USA beantragen kann, ist darüber hinaus ein elektronischer oder biometrischer Reisepass Vorschrift. Überprüfen Sie also, ob dies bei Ihrem Reisepass der Fall ist.
Ein weiterer Punkt, um mit ESTA in die Vereinigten Staaten reisen zu können, betrifft die Dauer des Aufenthalts. Eine ESTA-Genehmigung gilt nur für Reisen, die 90 Tage nicht überschreiten. Für längere Aufenthalte muss man ein herkömmliches Visum (z. B. B1/B2-Visum) beantragen.
Hinsichtlich der Reisegründe gibt es bei der ESTA-Genehmigung ebenfalls Einschränkungen. Sie dürfen damit nicht in den Vereinigten Staaten arbeiten oder studieren und können keine medizinische Behandlung durchführen lassen.
Der ESTA-Antrag wird online gestellt und die Antwort geht ebenfalls auf elektronischem Wege ein. Allerdings muss man für ESTA weder ein Interview absolvieren, noch bestimmte Dokumente einreichen. Man erhält lediglich eine E-Mail, aus der hervorgeht, ob die Genehmigung bewilligt wurde oder nicht. Im positiven Fall ist ESTA automatisch mit der Reisepassnummer des Antragstellers verknüpft. Es handelt sich also nicht um ein physisches Dokument, das im Reisepass eingetragen wird, sondern die Genehmigung erscheint lediglich bei der Vorlage des elektronischen oder biometrischen Reisepasses auf dem Bildschirm der Beamten.
Ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen ESTA und einem B1/B2-Visum ist die Gültigkeitsfrist des Dokuments. Die Visa B1, B2 und B1/B2 werden je nach Einzelfall für eine Dauer von 1 bis 10 Jahren ausgestellt, ESTA ist dagegen nur während eines Zeitraums von zwei Jahren gültig. Die zwei Jahre beginnen mit dem Tag der Erteilung. Innerhalb dieser Frist darf sich jedoch keine Angabe im ursprünglichen Antrag verändern.
Wenn Sie also die Voraussetzung für die Erteilung einer ESTA-Genehmigung nicht erfüllen (sei es aufgrund des Wohnsitzlandes, des Reisezwecks oder der Aufenthaltsdauer), können Sie vermutlich mit einem B1, B2- oder B1/B2-Visum legal und somit beruhigt in die Vereinigten Staaten reisen.
USA-Visum beantragen!